pg.21.10.2019 Disteln am Weg
Disteln am Weg schauen mich an. Im dürren Gras zwischen Felsen und Stein leuchtet ihr silberner Stern.
Als Gott den Garten Edens verschloss sandte er Disteln zur Plage ins Feld. Eine Krone aus Dornen legten die Menschen in ihrer Verblendung dem Erlöser aufs Haupt.
Eine kleine Distel, hadernd mit ihrem Geschick verliess ihre Brüder und Schwestern im Tal. Weinend stieg sie hinauf zum Berg, wo der Himmel der Klage ist nah.
Harrend auf Gottes Erbarmen ertrug sie die Kälte der Einsamkeit. Da fiel ein Stern aus Gottes Kleid auf ihr verweintes Gesicht. Nun blüht ein silberner Kranz als Zeichen der Gnade auf ihrem Haar.
Gedicht von Rudolf Burger Hauptstrasse 35 5736 Burg Aargau